Opstapje Evaluation

In Berlin-Lichtenberg wurde Opstapje beim ersten Programmdurchlauf mit 45 Familien von November 2006 bis April 2008 von der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin (KHSB) evaluiert (Siehe Vortrag: „Empowerment sozial benachteiligter Familien am Beispiel Opstapje“ im April 2008 von Prof. Dr. Willenbring (KHSB) und Frau Ingendorf (KJHV) zur Internationalen Fachtagung Elementare Frühförderung und Früherziehung an der FU Berlin.).

Die Ergebnisse deckten sich weitgehend mit den Evaluationsergebnissen aus Bremen und Nürnberg (Siehe Abschlussberichts zur wissenschaftlichen Begleitung und Evaluation der Modellstandorte Nürnberg und Bremen 2001 – 2003).

Zusammenfassung

Mit Opstapje gelingt es, sozial benachteiligte und bildungsferne Familien für ein Angebot der Familienbildung zu gewinnen und kontinuierlich zu begleiten. Es gab in Berlin-Lichtenberg – im Gegensatz zu Bremen und Nürnberg – lediglich zwei Programmabbrüche, relativ am Anfang des Programms, so dass die frei werdenden Plätze sofort wieder vergeben werden konnten.

Es konnten mehrfach belastete Familien erfolgreich in das Programm einbezogen werden und die Eltern gewannen zunehmend Sicherheit in ihrem Verhalten gegenüber ihren Kindern.

Die Mitarbeiter/-innen und die Familien beurteilen das Programm positiv, die Akzeptanz ist sehr hoch. Nach der subjektiven Einschätzung der Teilnehmer/-innen und Mitarbeiter/-innen entwickeln sich die Kinder gut, die Eltern-Kind-Beziehung wird gestärkt und die Eltern gewinnen an Selbstsicherheit in Bezug auf ihr Erziehungsverhalten. Die Evaluation der Hochschule bestätigt, dass die teilnehmenden Kinder, die sich zu Beginn des Programms unterhalb des Normbereiches befanden, sich positiv in Richtung eines altersgerechten Entwicklungsstandes bewegten.

  • Die Teilnahmequote bei den Gruppentreffen lag bei 50 %.
  • Bei den Gruppentreffen ergaben sich Kontaktmöglichkeiten zu anderen Elternteilen.
  • Das Interesse der Väter ist während des Programms gestiegen.
  • Das Programm bietet Unterstützung für die Integration von Migrantenkindern und ihren Familien.

Mit dem präventiven Spiel- und Lernprogramm Opstapje können sozial benachteiligte, bildungsferne Familien mit Kleinkindern und hier insbesondere Migrantenfamilien erreicht und über einen längeren Zeitraum bei der Förderung und Betreuung ihrer Kinder begleitet und unterstützt werden. Dazu trägt vor allem die Niedrigschwelligkeit des Programms, Arbeit mit geschulten Laienmitarbeiter/-innen aus dem Umfeld der Zielgruppe und Flexibilität in der Durchführung der Hausbesuche bei.

Die Teilnahme am Programm zeigte Wirkungen bei den Kleinkindern selbst, bei den Eltern sowie in der Eltern-Kind-Beziehung. Insbesondere die Kinder, die zu Programmbeginn in ihrer Entwicklung deutlich hinter dem Durchschnitt zurücklagen, konnten in ihrer kognitiven, motorischen und Verhaltensentwicklung von der Teilnahme profitieren. Die Eltern erleben nach der Programmteilnahme als sozial kompetenter und als besser in die Gesellschaft integriert. Auch die Eltern-Kind-Beziehung konnte verbessert werden, was sich unter anderem in einer verbesserten Spieleinfühligkeit und in der subjektiv vermehrten Beschäftigung mit dem Kind zeigte.