Opstapje Programm

Zentrales Element des Spiel- und Lernprogramms Opstapje sind die zunächst wöchentlich, später vierzehntägig durchgeführten Hausbesuche: Eine von der Projektkoordinatorin geschulte Hausbesucherin geht in eine teilnehmende Familie, wo sie im Beisein der Eltern Spielaktivitäten mit dem Kind durchführt und die Eltern bei solchen Aktivitäten entsprechend anleitet.

Ergänzend finden im Wechsel mit den Hausbesuchen die Gruppentreffen statt, in denen die Programminhalte vertieft werden und die zum Aufbau sozialer Kontakte der teilnehmenden Familien beitragen.

Das Programm erstreckt sich über insgesamt 60 Kalenderwochen. Einschließlich der Ferienzeiten, in denen das Programm meist pausiert (Sommer), ergibt sich für einen Durchlauf eine Gesamtdauer von etwa 18 Kalendermonaten.

 erstes Programmjahrzweites Programmjahr
Hausbesuche (45)wöchentlich, 30 x 30 Minutenvierzehntägig, 15 x 60 Minuten
Gruppentreffen (25)vierzehntägig, ab der 10. Wo.,10 x 2 Stunden 

Der Hausbesuch

Die Hausbesuche basieren auf dem Konzept des Modellierens, d.h. eine als Vorbild geeignete und von den Eltern akzeptierte Person (Hausbesucherin) führt das zu lernende Verhalten im häuslichen Umfeld vor. Positive Reaktionen, z.B. des Kindes auf das Verhalten, wirken als Belohnung und führen mit hoher Wahrscheinlichkeit dazu, dass die Lernenden (Eltern) dieses Verhalten in ihr eigenes Verhaltensrepertoire übernehmen.

Eine Verstärkung dieses Verhaltens führt zu einer Verfestigung der neuen Verhaltensmuster.

Modellphase

Die Hausbesuche finden im ersten Programmjahr wöchentlich mit einer Dauer von jeweils etwa 30 Minuten statt.

  • Die Hausbesucherin spielt mit dem Kind.
  • Die Mutter/der Vater schaut zu, kann Fragen stellen, um Erklärungen bitten.
  • Im Anschluss spielt die Mutter/der Vater die gleiche Aktivität mit dem Kind wie die Hausbesucherin.
  • Diese beobachtet die Spielsituation, gibt bei Bedarf Hinweise und Hilfestellungen und antwortet auf Fragen der Eltern beziehungsweise klärt Unsicherheiten vonseiten der Eltern.
  • Die Eltern erhalten in den ersten 10 Wochen pro Hausbesuch eine Spielaktivität angeboten. Dies erhöht sich später auf zwei Aktivitäten.
  • Die Arbeitsmaterialien bestehen aus Arbeitsblättern für die Eltern und Spielmaterialien für die Kinder.

Der Schwerpunkt der Arbeit der Hausbesucherinnen liegt, neben dem Aufbau eines stabilen Vertrauensverhältnisses, auf der Initiierung des gewünschten Verhaltens.

Die Eltern erhalten die Aufgabe, bis zum nächsten Hausbesuch täglich etwa 10 – 15 Minuten mit dem Kind zu spielen, und zwar in der Art und Weise wie im Hausbesuch.