(030) 613 90 729

Opstapje

e:du Lichtenberg (Opstapje)

Opstapje ist ein in den Niederlanden entwickeltes Spiel– und Lernprogramm für Kinder ab 18 Monaten und deren Eltern. Das präventive Förderprogramm richtet sich sowohl an deutsche Familien als auch an Familien mit Migrationshintergrund.

„Opstapje” dauert anderthalb Jahre und findet im Wesentlichen zu Hause statt. Die gesamte Konzeption des Programms zielt in Richtung „Empowerment“, also Nutzung und Erweiterung vorhandener Kompetenzen und Ressourcen, sowie Stärkung der Eigenverantwortung der Familien.

„Opstapje” bereitet das Kind optimal auf den Besuch von Kita und Schule vor und sorgt damit für Chancengleichheit für alle Kinder. Das Spiel- und Lernprogramm für Kinder, die bei Beginn zwischen 18 und 24 Monate alt sind, dauert 18 Monate und ist kostenlos.

Zentrales Element des Spiel- und Lernprogramms „opstapje” sind die zunächst wöchentlich, später vierzehntägig durchgeführten Hausbesuche: Eine von der Projektkoordinatorin geschulte Hausbesucherin geht in eine teilnehmende Familie, wo sie im Beisein der Eltern Spielaktivitäten mit dem Kind durchführt und die Eltern bei solchen Aktivitäten entsprechend anleitet.

Ergänzend finden im Wechsel mit den Hausbesuchen die Gruppentreffen statt, in denen die Programminhalte vertieft werden und die zum Aufbau sozialer Kontakte der teilnehmenden Familien beitragen.

Wir haben über viele Jahre sehr gute Erfahrungen in der Durchführung des Frühförderprogramms „opstapje” sammeln können. Schon viele Eltern konnten mit diesem Programm sehr praktisch und lebensnah das förderliche Spielen mit ihren Kindern erlernen.

Ansprechpartner:innen

Wanda Grünheid
Projektkoordinatorin
Tel.: (030) 96 27 71 60
Fax: (0172) 571 31 96
w.gruenheid@kjhv.de
Lichtenberg

Wird an folgenden Standorten angeboten

KJHV Lichtenberg
Siegfriedstr. 204 c, 10365 Berlin
Tel.: (030) 613 90 70

Opstapje Programm

Zentrales Element des Spiel- und Lernprogramms Opstapje sind die zunächst wöchentlich, später vierzehntägig durchgeführten Hausbesuche: Eine von der Projektkoordinatorin geschulte Hausbesucherin geht in eine teilnehmende Familie, wo sie im Beisein der Eltern Spielaktivitäten mit dem Kind durchführt und die Eltern bei solchen Aktivitäten entsprechend anleitet.

Ergänzend finden im Wechsel mit den Hausbesuchen die Gruppentreffen statt, in denen die Programminhalte vertieft werden und die zum Aufbau sozialer Kontakte der teilnehmenden Familien beitragen.

Das Programm erstreckt sich über insgesamt 60 Kalenderwochen. Einschließlich der Ferienzeiten, in denen das Programm meist pausiert (Sommer), ergibt sich für einen Durchlauf eine Gesamtdauer von etwa 18 Kalendermonaten.

 erstes Programmjahrzweites Programmjahr
Hausbesuche (45)wöchentlich, 30 x 30 Minutenvierzehntägig, 15 x 60 Minuten
Gruppentreffen (25)vierzehntägig, ab der 10. Wo.,10 x 2 Stunden 

Der Hausbesuch

Die Hausbesuche basieren auf dem Konzept des Modellierens, d.h. eine als Vorbild geeignete und von den Eltern akzeptierte Person (Hausbesucherin) führt das zu lernende Verhalten im häuslichen Umfeld vor. Positive Reaktionen, z.B. des Kindes auf das Verhalten, wirken als Belohnung und führen mit hoher Wahrscheinlichkeit dazu, dass die Lernenden (Eltern) dieses Verhalten in ihr eigenes Verhaltensrepertoire übernehmen.

Eine Verstärkung dieses Verhaltens führt zu einer Verfestigung der neuen Verhaltensmuster.

Modellphase

Die Hausbesuche finden im ersten Programmjahr wöchentlich mit einer Dauer von jeweils etwa 30 Minuten statt.

  • Die Hausbesucherin spielt mit dem Kind.
  • Die Mutter/der Vater schaut zu, kann Fragen stellen, um Erklärungen bitten.
  • Im Anschluss spielt die Mutter/der Vater die gleiche Aktivität mit dem Kind wie die Hausbesucherin.
  • Diese beobachtet die Spielsituation, gibt bei Bedarf Hinweise und Hilfestellungen und antwortet auf Fragen der Eltern beziehungsweise klärt Unsicherheiten vonseiten der Eltern.
  • Die Eltern erhalten in den ersten 10 Wochen pro Hausbesuch eine Spielaktivität angeboten. Dies erhöht sich später auf zwei Aktivitäten.
  • Die Arbeitsmaterialien bestehen aus Arbeitsblättern für die Eltern und Spielmaterialien für die Kinder.

Der Schwerpunkt der Arbeit der Hausbesucherinnen liegt, neben dem Aufbau eines stabilen Vertrauensverhältnisses, auf der Initiierung des gewünschten Verhaltens.

Die Eltern erhalten die Aufgabe, bis zum nächsten Hausbesuch täglich etwa 10 – 15 Minuten mit dem Kind zu spielen, und zwar in der Art und Weise wie im Hausbesuch.

Opstapje Team

Unser Team bei Opstapje besteht aus einer Projektkoordinatorin und den Hausbsucherinnen.

Das Programm dauert 18 Monate und ist kostenlos. Haben Sie Interesse daran teilzunehmen? Wir würden uns sehr freuen!

Rufen Sie uns an: Wanda Grünheid, (030) 96 27 71 60 mobil: (0172) 571 31 96

Die Projektkoordination

Die Projektkoordinatorin vor Ort ist von zentraler Bedeutung für die Qualitätssicherung in der Durchführung des Programms. Sie ist eine pädagogische Fachkraft, z.B. Sozialpädagogin, die vielfältige Erfahrungen aus der Arbeit mit Familien aus sozial benachteiligten Gesellschaftsschichten mitbringt. Sie leitet das Team, garantiert Fachlichkeit und Professionalität bei der Umsetzung der Inhalte, unterstützt die Hausbesucherinnen in ihrer Tätigkeit und bildet eine Brücke zu den anderen Hilfeangeboten für Familien und Kinder vor Ort.

Projektinterne Aufgaben:

  1. Programmimplementierung: Akquise der Familien und der Mitarbeiterinnen, Beschaffung der Projektmaterialien, Organisation von Räumen, Terminplanung
  2. Teamleitung: Auswahl und Schulung der Hausbesucherinnen, wöchentliche Anleitungstreffen, Supervision und Fortbildung
  3. Gruppentreffen: Inhaltliche und organisatorische Vorbereitung, Verwaltungsaufgaben, Leitung
  4. Vermittlung von komplementären Angeboten bei speziellen Problemen in Teilnehmerfamilien

Projektexterne Aufgaben:

  1. Öffentlichkeitsarbeit: Präsentation des Projekts in den lokalen Medien, Vorstellung in der Fachöffentlichkeit, Kontakte mit Geldgebern und anderen Unterstützern
  2. Vernetzung: Kooperation mit den örtlichen sozialen Institutionen, Zusammenarbeit mit anderen Projektstandorten
  3. Organisation und Teilnahme an Tagungen, Schulungen und Weiterbildungsangeboten

Die Hausbesucherin

Profil

Die Hausbesucherinnen im Projekt Opstapje sind die zentralen Vermittlerinnen zwischen Teilnehmern und Teilnehmerinnen und Programmzielen. Da sie aus dem Umfeld der Zielpopulation stammen und selbst Mütter sind, werden sie von den Familien als kompetente Ansprechpartnerinnen akzeptiert und können so die Inhalte des Programms transportieren. Als erlebbare Modelle geben sie den Eltern ein positives Beispiel im Umgang mit den Kindern und unterstützen so den Erwerb von Erziehungskompetenzen. Fachliche Anleitung und Unterstützung erhalten die Hausbesucherinnen von den sozialpädagogisch qualifizierten Projektkoordinatorinnen, die auf diese Weise Qualität und Professionalität in der Umsetzung des Programms gewährleisten.

Aufgaben:

  • Flexible Terminplanung mit den Familien, Hausbesuche vorbereiten, durchführen und dokumentieren
  • Wöchentliche Anleitungsgespräche mit der Projektkoordinatorin
  • Vorbereitung der Teilnahme an den Gruppentreffen
  • Teilnahme an Fortbildungen zu relevanten pädagogischen Themen

Opstapje Evaluation

In Berlin-Lichtenberg wurde Opstapje beim ersten Programmdurchlauf mit 45 Familien von November 2006 bis April 2008 von der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin (KHSB) evaluiert (Siehe Vortrag: „Empowerment sozial benachteiligter Familien am Beispiel Opstapje“ im April 2008 von Prof. Dr. Willenbring (KHSB) und Frau Ingendorf (KJHV) zur Internationalen Fachtagung Elementare Frühförderung und Früherziehung an der FU Berlin.).

Die Ergebnisse deckten sich weitgehend mit den Evaluationsergebnissen aus Bremen und Nürnberg (Siehe Abschlussberichts zur wissenschaftlichen Begleitung und Evaluation der Modellstandorte Nürnberg und Bremen 2001 – 2003).

Zusammenfassung

Mit Opstapje gelingt es, sozial benachteiligte und bildungsferne Familien für ein Angebot der Familienbildung zu gewinnen und kontinuierlich zu begleiten. Es gab in Berlin-Lichtenberg – im Gegensatz zu Bremen und Nürnberg – lediglich zwei Programmabbrüche, relativ am Anfang des Programms, so dass die frei werdenden Plätze sofort wieder vergeben werden konnten.

Es konnten mehrfach belastete Familien erfolgreich in das Programm einbezogen werden und die Eltern gewannen zunehmend Sicherheit in ihrem Verhalten gegenüber ihren Kindern.

Die Mitarbeiter/-innen und die Familien beurteilen das Programm positiv, die Akzeptanz ist sehr hoch. Nach der subjektiven Einschätzung der Teilnehmer/-innen und Mitarbeiter/-innen entwickeln sich die Kinder gut, die Eltern-Kind-Beziehung wird gestärkt und die Eltern gewinnen an Selbstsicherheit in Bezug auf ihr Erziehungsverhalten. Die Evaluation der Hochschule bestätigt, dass die teilnehmenden Kinder, die sich zu Beginn des Programms unterhalb des Normbereiches befanden, sich positiv in Richtung eines altersgerechten Entwicklungsstandes bewegten.

  • Die Teilnahmequote bei den Gruppentreffen lag bei 50 %.
  • Bei den Gruppentreffen ergaben sich Kontaktmöglichkeiten zu anderen Elternteilen.
  • Das Interesse der Väter ist während des Programms gestiegen.
  • Das Programm bietet Unterstützung für die Integration von Migrantenkindern und ihren Familien.

Mit dem präventiven Spiel- und Lernprogramm Opstapje können sozial benachteiligte, bildungsferne Familien mit Kleinkindern und hier insbesondere Migrantenfamilien erreicht und über einen längeren Zeitraum bei der Förderung und Betreuung ihrer Kinder begleitet und unterstützt werden. Dazu trägt vor allem die Niedrigschwelligkeit des Programms, Arbeit mit geschulten Laienmitarbeiter/-innen aus dem Umfeld der Zielgruppe und Flexibilität in der Durchführung der Hausbesuche bei.

Die Teilnahme am Programm zeigte Wirkungen bei den Kleinkindern selbst, bei den Eltern sowie in der Eltern-Kind-Beziehung. Insbesondere die Kinder, die zu Programmbeginn in ihrer Entwicklung deutlich hinter dem Durchschnitt zurücklagen, konnten in ihrer kognitiven, motorischen und Verhaltensentwicklung von der Teilnahme profitieren. Die Eltern erleben nach der Programmteilnahme als sozial kompetenter und als besser in die Gesellschaft integriert. Auch die Eltern-Kind-Beziehung konnte verbessert werden, was sich unter anderem in einer verbesserten Spieleinfühligkeit und in der subjektiv vermehrten Beschäftigung mit dem Kind zeigte.

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